Erfahrungsbericht Langstrecke

  • Moin.

    Ich bin jetzt zweimal Langstrecke mit unserem Avenger gefahren und hab mir gedacht, ich teile mal meine Erfahrungen und hoffe das es jemanden interessiert.

    Wir fahren nicht viel Langstrecke, dass der Avenger dafür nicht optimal ist, war uns schon vorher klar. Aber wir waren dann auch positiv überrascht, aber auch mal genervt.

    Grundsätzliches: Ich fahre immer mit Tempomat auf der Autobahn, 110kmh. Zum Laden habe ich eine EnBW Tarif L gehabt, 0,39ct/KWh auf eigenen Säulen, 0,50ct/KWh auf den meisten anderen. Ich plane die Ladestopps vorher mit "A Better Route Planner" oder "Chargemap". Beide taugen aber nur bedingt finde ich, ich glaube keine Fahrt hat so funktioniert wie geplant.

    Dehalb auch meine erste Frage an Euch: Plant Ihr Eure Stopps oder lasst Ihr das auf Euch zukommen?

    Erste Fahrt, Hamburg - Frankfurt, knapp 600km einfach. Wetter war trocken, max 10 Grad. Start mit 100% Batterie. Hin 3 Stopps, knapp 7 Stunden unterwegs, Durchschnittsverbrauch 22KWh/100km. In Frankfurt im Hotel laden können (umsonst) und 2 Tage später wieder zurück. Diesmal nur 2 Stopps und 19,6KW/100km. 10% weniger finde ich schon ziemlich krass, obwohl alle Bedingungen (Wetter, Geschwindigkeit) gleich waren. Insgesamt hat die Fahrt wirklich Spaß gemacht (Falls man das vom Autofahren sagen kann).

    Zweite Fahrt: Hamburg - München, 850km, Wetter war nass und knapp über Null Grad. 5 Ladestopps, 13 Stunden unterwegs, es war zum <X . Es hat wirklich keinen Spaß gemacht und viel zu lange gedauert. Teilweise ist die Ladesäuledichte echt erschreckend (Hallo Herr Söder). Klar kann man für 0,79ct auf jeder Raststätte laden, aber das ist schamlos und das wollte ich nicht unterstützen. Zurück sind wir in zwei Etappen gefahren, erst München - Bonn (550km) und dann Bonn - Hamburg (450km). Der erste Teil hat auch nciht wirklich Spaß gemacht, ich glaube den hatte ich schlecht geplant, weil ich unbedingt EnBW Ladesäulen nutzen wollte. Die 206km von München nach Stuttgart haben wir mit Ach und Krach hinbekommen, mit 6 % in die EnBW City (Was für eine Enttäuschung) gerauscht. Irgendwann hat die Karre aufgehört zu heizen, die letzten 100km war es arschkalt. Nach dem Laden war die Heizung wieder da. 3 mal insgesamt geladen, knapp 8 Stunden unterwegs gewesen und mit 25% angekommen. Am nächsten Morgen das Auto voll geladen und in der Zwischenzeit gefrühstückt. Dann über Osnabrück und Bremen nach Hause. 2 Stopss, die Fahrt war super, etwas über 6 Stunden.

    Der Verbrauch war ähnlich wie bei der ersten Fahrt. Von Nord nach Süd 22KWh/100km, von Süd nach Nord, 19,6KWh/100km. Ich vermute das liegt daran, das man nach Süden "bergauf" fährt und andersherum dann "bergab", anders kann ich mir das nicht erklären. Das macht die Planung der Ladestopps aber irgendwie schwierig.

    Fazit: Bis max 600km am Tag sind ok, je nach Streckenprogil 2-3 mal laden. Für alles was länger ist, werde ich eine Alternative nutzen, da habe ich keine Lust mehr drauf. Aber es geht und wenn man nicht alleine fahren muß, vielleicht sogar ganz gut.

    Bin mal gespannt, wie so eine Tour im Sommer aussieht, dann fahren wir 450km nach Holland. Das wird zum Planen wahrscheinlich einfacher, weil nur plattes Land. Sollte auch locker mit zwei Stopps funktionieren.

  • Für längeres empfiehlt sich Level 5, bei 15kV!

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  • Uwe4711

    Danke für diesen sehr interessanten Langstreckenbericht - ich glaube, da gibt es wenige unter uns Avenger's, die solche Etappen unter die Räder genommen haben. Respekt!

    Langstrecke bedeutet bei mir in der Regel eine ca. 250-km-Fahrt (hin und dann 250 km wieder zurück) auf meist bekanntem Terrain. Und das mit dem Laden mache ich gemischt - teils Old-School (ich schreibe mir etwas altmodisch vorher auf, wo nach ca. 180 bis 200 km) Schnelllader stehen und lasse nebenher die ENBW-App laufen. Kalkulieren tue ich mit rund 20 kWh pro 100 km, das bedeutet beim Avenger in etwa, dass ich nach 100-Prozent-Start nach etwas über 200 km etwa an eine Säule sollte - aus Sicherheitsgründen. Meiner bisherigen "Langstrecken"-Erfahrung nach kann man das gut und gerne bis 230, 240 km ausreizen - und dabei meine ich schon verbrauchsintensive Autobahn, wobei ich meist 120 bis max. 130 km/h fahre. Würde ich das Tempo reduzieren, ginge es etwas weiter, klar.

    Noch ein Wort zu Bayern/Söder: Bayern hat lt. letzten Statistiken wohl die meisten Ladestationen unter allen Bundesländern und damit eine sehr gute Abdeckung, ich finde, da gibt es wenig zu meckern. Aber Verbesserungsbedarf (vor allem bei Schnellladern) gibt es immer, klar. Nur: ich fahre halt auch mal drei oder fünf km von der BAB runter, da ist es - wie beim Tanken von Sprit - meist günstiger und weniger stark belegt als an BAB-Stationen bestimmter Betreiber. Bisher habe ich keine Station angetroffen, die komplett belegt war. Auf der Bahn selbst habe ich bisher nur ein einziges Mal getankt innerhalb von sechs Monaten.

    Gute Fahrt an alle - und immer genügend guten Strom im "Tank"!

  • Erste Fahrt, Hamburg - Frankfurt, knapp 600km einfach. Wetter war trocken, max 10 Grad. Start mit 100% Batterie. Hin 3 Stopps, knapp 7 Stunden unterwegs, Durchschnittsverbrauch 22KWh/100km.

    Moin,


    danke für den Bericht. Kann es sein, dass die Strecke Hamburg - Frankfurt knapp 500km einfach und nicht 600km sind? Das Routing für 600km wäre schon sehr speziell.

    Und eine Zusatzfrage: Nachdem du viel EnBW geladen hast, hast du zufällig die Ladekurven fotografiert? Die würden mich beim Avenger auf Langstrecke interessieren.


    Zu deiner Frage: Grobplanung mache ich mit ABetterRoutePlanner, die Feinplanung manuell (will heißen Verlängerung/Verkürzung der Strecke Lader-Lader), geladen wird im optimalen Ladekurvenfenster, wo immer das beim Avenger ist, und nur soviel dass die Ankunft bei der nächsten Ladesäule mit ca. 10% SoC erfolgt. Bedingt natürlich dass dir das Auto in der Navigation verrät mit wieviel Prozent du am Ziel (nächste Ladesäule) ankommst, das kann der Avenger meines Wissens nicht.

  • Hallo Uwe,

    Danke für Deinen interessanten Beitrag. Langstrecke ( für mich ab 250 km) fahre ich immer nur vorgeplant mit "Charging Time", und habe mir mittlerweile abgewöhnt ausschließlich EnBW Säulen zu nutzen. In bestimmten Regionen gibt es sie gar nicht so oft.

    In Deutschland fahre ich auf Langstrecke auch Allego, Tesla und Aral Pulse an, in den Niederlanden Fastnet. Die paar Cent sind den Ladestress nicht wert , wenn man keine EnBW Säule in der Nähe hat. Versuche auch immer Plätze mit mindestens 4 Säulen einzuplanen und fahre den Wagen nicht unter 20%. Klar verlängert das alles erheblich die Gesamtfahrzeit, allerdings fahre ich auch durchschnittlich nur einmal im Monat diese Entfernung. Autobahn fahre ich grundsätzlich mit 120 km/h, beim überholen gehts dann natürlich auch drüber. Jetzt im Winter plane ich einfach konservativer und dann passt es auch immer irgendwie. Möchte trotz des ganzen Aufwandes irgendwie keinen Verbrenner mehr fahren, elektrisch macht gefühlt trotz aller Widrigkeiten mehr Spass und wird zukünftig Reichweitentechnisch sicher noch wesentlich besser.

  • A better Route ist für die Tonne. Die App löst meiner Meinung nach nur Stress aus wenn’s dann doch nicht so klappt wie geplant .


    Ich kann die App Chargingtime nur empfehlen.


    Hab auf meiner ersten Langstrecke auf über a better route geplant und das war bescheiden …


    Auf der Rückreise knapp 700 km dann einfach nur Chargingtime Gold im Probeabo benutzt . Läuft per Apple/Android CarPlay und ist Mega einfach zu bedienen .


    Wenn man weiß das der Avenger ca 250 km Reichweite bei 0-5 Grad Außentemperatur - 110km/h generiert dann reicht mir das als persönliche Info .

    Das ist so mein Erfahrungswert auf meiner Langstrecke , ich schaue dann das ich vor gewissen Knotenpunkten voll geladen bin bzw keinen niedrigen Akkustand habe .


    Man kann halt einfach während der Fahrt bei Chargingtime schauen ,da einem dort einfach alles angezeigt wird. Man wählt seine Filter aus und dann zeigt er einem alle kommenden Ladesäulen auf der kompletten Strecke an . In der Übersicht sieht man dann was die Ladestelle noch alles zu bieten hat .


    Relativ simpel und einfach . Ich finde es unnötig kompliziert alles im Voraus zu planen, was im Endeffekt eh nicht passt und man nur enttäuscht wird. Das übt Druck aus und macht die Fahrt nicht besser . Beim Vebrenner plane ich ja auch aufgrund von „meinem Wissen“ wann ich nach tanken muss . Dafür haben wir gewiss noch nie eine App wie A better Route oder Ähnliches genutzt .


    Einfach kein Stress machen und losfahren. Grob schauen wo alle 200-250 km gute Ladepunkte sind und spontan entscheiden .Alles andere löst Frust aus 😉


    Man hat ja bei der ersten großen Fahrt auch „400km“ Zeit zu beobachten wie sich die Reichweite in Bezug auf Witterung, Fahrprofil, Streckenprofil und Zuladung verhält.


    Gute und entspannte Fahrt wünsche ich euch und lege euch wie schon oft erwähnt einfach nur die App Chargingtime ans Herz.

  • A better Route ist für die Tonne.

    Die App ist ganz hervorragend, wenn man sie so nutzt, wie es vorgesehen ist.


    Mit einem OBD-Dongle, der permanent die Restreichweite an die App weiterreicht. Mit den Daten wird die Strecke dynamisch angepasst und die Ladestopps optimiert.

    Das ist auch bei anderen Ladeplanern so. Ohne ein OBD-Dongle ist das nur ein grober Anhalt.

    Man wählt seine Filter aus und dann zeigt er einem alle kommenden Ladesäulen auf der kompletten Strecke an

    Das kann das Navi des Avenger auch. Man kann sich per Knopfdruck auch gleich dahin navigieren lassen. Das Navi meldet sich auch, wenn der Ladestand bis zum Ziel nicht reicht und bietet eine Ladestation an.

    Klar kann man für 0,79ct auf jeder Raststätte laden, aber das ist schamlos und das wollte ich nicht unterstützen.

    Das kann auf Langstrecke so nicht vernünftig funktionieren. Damit behinderst du dich selbst und machst dir Stress, wo keiner sein muss.

    Ein Tip: Tesla liegt oft unter 0,60€ / kwH.

    1St Edition - Sun Yellow mit Dach in Volcano Black, abgeholt am 04.09.2023

    Kartenversion Navi: 17.1.0+PI25.3 , letzte Aktualisierung 06/24 (Europe)

    App unter IOS >> Version 1.97.5 - Softwareversion (Auto) >> FHW.1.26.33.5

    Hotline: 0080004265337, FIN bereithalten oder fcagroup@jeep-services.de

    2 Mal editiert, zuletzt von Oldy ()

  • Hallo zusammen

    Komme gerade von der Insel Rügen.( laden auf derselben eine Katastrophe)

    Kaum Ladestationen wenn dann besetzt.

    Kurz um es waren von Zuhause 940km einfach.

    Hin 6 mal laden alles Schnelllader.

    Zurück 7 mal.

    Bis auf ein zwischen Fall wo ich mit 3 % an der Säule angekommen bin, und die defekt waren.

    Typisch Shell.

    Waren in meiner enbw app gelistet aber kein Hinweis auf defekt.

    Das Personal wusste es nicht.

    Angerufen bei Shell, sagte die Dame zu mir es ist bekannt Techniker sei informiert.

    Also den ADAC Angerufen und mich zur nächsten Ladestationen bringen lassen.

    Das war meine 2te lange Tour.

    Im Sommer in Warnemünde gewesen ca 900km 1 Ladestop weniger.

    Es geht aber dafür habe ich in nicht gekauft.

    Sonst perfektes Auto und funktioniert tadellos.

  • Danke Leute, interessante Infos.

    Chargingtime gibt es scheinbar leider momentan nur für Apple, ich habe mich mal für den Newsletter angemeldet und warte auf die Android Version.

    Das mit dem ODB-Dongle klingt interessant, allerdings ist die Restreichweite die im Avenger angezeigt wird auf der Autobahn total sinnlos. Es wird meiner Meinung nach immer das gleiche angezeigt, ob ich mit 30 in der Stadt rum gurke oder mit 130 über die Autobahn. Bei unserem Vorgänger, einem 2er BMW ActiveHypbrid, wurde angeblich die Route aus dem Navi benutzt, um die Reichweite realistisch zu berechnen. So was wäre cool.

    Und ja, ich glaube inzwischen auch, das zu viel Planung vorab nur in Streß ausartet, werde ich nächstes Mal entspannter angehen.

    Ach ja, zum Thema Bahn fahren. War tatsächlich der Plan A, wäre mit tatsächlich lieber gewesen. Habe zwei Monate vorher nach Tickets geschaut, ich glaube es waren über 400,00EUR für zwei Personen, was der Hund kostet habe ich nie raus gefunden. Gepäck wäre zu viel gewesen, hätte man mit Hermes schicken müssen, nochmal ein Hunderter. Dann noch die "Zuverlässigkeit" im Allgemeinen, Streiks im Besonderen. Und wie geht das mit einem Hund 6 Stunden lang im Zug? Im Ernst, Windeln anziehen?