Spurhalteassistent - Fehlfunktion?

  • Einen plötzlichen Eingriff des Assistenten hatte ich auch schon bei tiefstehender Sonne von vorn und einer Straße ohne Randstreifen, ist aber trotz des Schreckmomentes gut übersteuerbar.

    1st Edition in Vulcano Black

    Bestellung: 20.12.2022

    Lieferung: 24.07.2023

    erster Totalausfall bei 20tkm: 05.11.2024

  • Hundertprozentig arbeiten die Systeme aber eben nicht.

    Hallo Jogi,

    auf einer gestrigen Fahrt hat der Avenger die rechten und mittleren Fahrbahn-Marlierungen problemlos erkannt und mein "angedachtes Überfahren" (leichtes Anschneiden) mit Gegenlenken beantwortet.

    So weit so gut.


    Auf der Rückfahrt / gleiche Strecke hat er auf der gegenüberliegenden Spur an derselben Stelle wo er bei der Hinfahrt noch "eingegriffen" hatte, überhaupt nicht reagiert, obwohl dort ebenfalls die Markierungen rechts und mittig mit deutlichen Farbmalereien angebracht sind.


    Er macht halt - wie eine "Wundertüte" - was er will, und dies tlw. unberechenbar. (Wie ein "Blinker: geht, geht nicht usw."...)


    Dies stört mich jetzt aber nur sehr geringfügig.

    Wenn eine dauerhafte Abschaltung möglich wäre, hätte ich diese vor dem 1. km aktiviert.


    Bei meinem Vorgänger (Kona 2017) war dies noch möglich.


    Ein Rückruf-Verfahren über das KBA o.a. ist aus meiner Sicht "zu hoch gegriffen".


    Da ist Dein Vorschlag zur Prüfung der Kalibrierung dort sicherlich eher zielführend.



    Gruß Klaus

  • Einen plötzlichen Eingriff des Assistenten hatte ich auch schon bei tiefstehender Sonne von vorn und einer Straße ohne Randstreifen, ist aber trotz des Schreckmomentes gut übersteuerbar.

    Dann müsste sich das System aber deaktivieren, ggf. eine Warnung geben wie "Assistenzsystem eingeschränkt", aber nicht mehr in die Lenkung eingreifen. So ist es zumindest bei meinen BMW´s.

  • Hallo zusammen,


    wir haben eine Odyssee mit unserem Avenger Elektro hinter uns.


    Das Auto ist wirklich die reinste technische Katastrophe. Aber der Spurhalteassistent toppt alles.


    2 mal hätte er mich beinahe ohne Grund einfach in den Gegenverkehr gelenkt, ganz plötzlich und extrem stark. Ich konnte kaum gegenlenken.


    Daher ab in die Werkstatt.... Naja, da war er dreimal, weil wir es einfach nicht einsehen, dass das immer passiert.

    Die Werkstatt wollte uns dann nicht mehr weiterhelfen, also ab zum Händler


    Die sind sich ja um keine Ausrede zu schade.

    Ich habe genau vor meiner Haustür eine Strecke ohne Fahrbahnmarkierung. Allerdings passen da 2 Autos nebeneinander her und dort ist 100.

    Mit dem Avenger ist es aber möglich nur mit unter 70 dort her zu fahren, sonst sind die 2 Kilometer wirklich nur mit gegenlenken zu schaffen.

    Der Händler sagte, dass der Spurhalteassistent ab 70kmh eingreift. Allerdings bin ich nur 65kmh gefahren, ohne Beschleunigung und das Auto greift trotzdem extrem ein.


    Das Auto stand 2 Wochen beim Händler... Die haben ganze 70km Probefahrten gemacht. Und es kommt eine Ausrede nach der anderen, da wir natürlich vom Kaufvertrag zurücktreten wollen.

    Für den Preis erwarten wir einfach viel viel mehr. Ich traue dem Auto gar nicht mehr, uns konnte auch niemand versichern, dass bei Abschaltung der Assistenten, der nicht trotzdem eingreift.


    Der Fehler ist natürlich beim Händler nicht reproduzierbar. Ich habe diesen auch eingeladen die Strecken bei uns zu fahren ( Auto greift ein ob mit oder ohne Markierung). Aber es wird natürlich nicht drauf eingegangen.


    Wir haben alles per Videos dokumentiert, auf denen man es auch deutlich sieht. Auf diese wird vom Händler auch kein Bezug genommen.


    Daher wird jetzt unser Anwalt das übernehmen, wir haben keine Lust mehr drauf uns so vorführen zu lassen.


    Hat jemand ähnliche Probleme?

  • Auch ich habe an zwei Straßen in meiner Umgebung dieses Phänomen. Keine weißen Linien, aber dennoch will der Avenger selbst die Spur kontrollieren. Ich gehe inzwischen fest davon aus, dass er auf Spurrillen reagiert. Dies wurde hier auch schon in anderen Posts gemutmaßt.

  • Spurhalteassistenten sollten eigentlich nur auf Autobahnen aktiviert sein. (Das ist nur meine persönliche Meinung)

    Leider ist das den Fahrzeugherstellern nicht erlaubt die Assistenz komplett deaktivierbar zu schalten.
    Auch wenn mein Spurhalteassistent mich noch nicht in eine bedrohliche Situation manövriert hat, so bin ich trotzdem
    der Meinung das die doch häufigen Fehleingriffe nicht wirklich die Verkehrssicherheit erhöhen. Vielleicht soll das System

    auch dafür sorgen, das man immer aufmerksam den Lenker festhält weil man immer mit spontanen Eingriffen des Systems
    rechnen muss.
    Zur Ehrenrettung des Avengers möchte ich allerdings anmerken, dass dies kein alleiniges Problem des Avengers ist.
    Im Gegenteil in unserem anderen Fahrzeug (VW-Verbrenner) ist das Fehlverhalten des Spurhalteassistent deutlich radikaler.

    (Soll heißen das man dort den Lenker wirklich gut gegensteuern muss.)

  • In der EU-Verordnung zu den Assistenzsystemen steht zum Spurhalteassistent, dass der Notfall-Spurhalteassistent sich automatisch abschalten soll, wenn er "insbesondere aufgrund von Mängeln in der Straßeninfrastruktur" so der Verordnungstext*, nicht zuverlässig arbeiten kann. In diesem Fall soll das Fahrzeug eine Warnmeldung im Cockpit ausgeben. Genau das macht der Avenger aber nicht und grenzwertig!!! Er greift weiter in die Lenkung fleissig ein, obwohl offensichtlich Mängel in der Straßeninfrastruktur bestehen. Die EU-Verordnung schränkt es leider nur auf die Straßeninfrastruktur ein, also Umwelteinflüsse insbesondere Licht- und Witterungsverhältnisse während der Jahreszeiten (die einfachen Systeme arbeiten nur mit Kamera) werden überhaupt nicht berücksichtigt.


    Wie ich bereits in #24 erwähnte, schaltet sich bei meinem 2018er BMW X1 der Spurhalteassistent und auch adaptive Abstandsregelung ab, sobald unplausible Strassenverhältnisse, wie z.B. Lichtspiegelungen, extremes Gegenlicht, unplausible Markierungen, etc. ab und es erscheint eine Warnmeldung mit Warnsignal im Cockpit.


    *VERORDNUNG (EU) 2019/2144 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 27. November 2019


    Originaltext:

    (15) Hochentwickelte Notbrems-Assistenzsysteme oder Notfall-Spurhalteassistenten sind möglicherweise in einigen Fällen, insbesondere aufgrund von Mängeln in der Straßeninfrastruktur, nicht voll einsatzfähig. In diesen Fällen sollten* die Systeme sich selbst deaktivieren und den Fahrer über die Deaktivierung informieren. Wenn sie sich nicht automatisch deaktivieren, sollte es möglich sein, sie manuell abzuschalten. Eine solche Deaktivierung sollte zeitlich begrenzt sein und sollte nur so lange dauern, wie das System nicht vollständig einsatzfähig ist. Die Fahrer müssen hochentwickelte Notbrems-Assistenzsysteme oder Notfall-Spurhalteassistenten möglicherweise auch übersteuern, wenn das Funktionieren des Systems zu einem größeren Risiko oder Schaden führen könnte. Dadurch würde sichergestellt werden, dass der Fahrer jederzeit die Kontrolle über das Fahrzeug hat. Dennoch könnten solche Systeme auch Fälle erkennen, in denen der Fahrer handlungsunfähig ist und daher ein Eingreifen des Systems erforderlich ist, um zu verhindern, dass ein Unfall schlimmere Folgen hat, als es sonst der Fall wäre.


    *Für ein Rechtsbegehren kann eine „Soll-Vorschrift“ ausdrücken, dass die Rechtsfolge eines Verstoßes weniger schwerwiegend ist und genau da liegt der Hund begraben: Es entsteht quasi ein Ermessensspielraum. Schöner wär es gewesen, wenn in der Verordnung wirklich ein "muss" stehen würde, was aber eine deutlich niedrigere Fehlertolleranz der Systeme verlangen würde. Es stellt sich nur die Frage, wie groß kann dieser Ermessensspielraum sein? Bis es durch ein solches System zu einem Unfall kommt?

  • Der Spurhalteassistent ist auch nicht mein Freund…. habe auch schon unangenehme Situationen erlebt. Meistens schrecke ich mich so, dass dies bestimmt nicht die Fahrsicherheit unterstützt, wenn man vor Schreck gegenlenkt…. Ich schalte den so gut wie immer aus.

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