Umsteigen auf ein E-Auto, Tipps für BEV Neulinge

  • Hallo an alle bereits erfahrenen BEV Fahrer und Fahrerinnen!

    Habt Ihr spezielle Tipps, wie der Umstieg vom Verbrenner-Fahrzeug gut gelingt?

    Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht, was gibt es Besonders zu beachten?

    Fahrt Ihr besonders effizient und seid ehrgeizige Strom-Sparer oder ist Eure Fahrweise nicht anders als beim „normalen“ Pkw?

    Wie lange hat es gedauert, sich an das neue Fahrzeug zu gewöhnen?

    Mich würden Eure Erfahrungen interessieren!

    Danke und einen schönen Tag 8)

    P

    Altitude granite mit Winterpaket + Info-Komfort

  • Ich finde der Umstieg ist gar nicht so anders - aber, das gilt zumindest für mich, ich fahre mit dem E-Auto aber etwas behutsamer als mit einem Verbrenner. Das liegt daran, weil ich immer wieder auf den aktuellen Verbrauch und auf den Ladestand schaue. Es ist halt wirklich toll, wenn man sieht, wie beim Rekuperieren der Akku nachgeladen wird.

    Ansonsten: Möglichst nie den Akku zu tief runterfahren (optimal sind wohl maximal 20 Prozent, im Notfall natürlich auch zehn oder fünf Prozen), genauso gilt das nach oben (80 Prozent gilt angeblich als akkuschonend, auf jeden Fall aber lädt jedes Modell darüberhinaus ohnehin langsamer, ist auch ein Akkuschutz). Und: Weder mit zu hohem Akkuladestand noch mit zu niedrigem sollte der Wagen länger stehen. Hier gibt es Hinweise der Industrie, die wohl ein Ladefenster von ca. 50 bis 6o Prozent als vernünftig erachten, wenn man länger nicht fährt.

    Wer eine weite Fahrt machen möchte und deshalb logischerweise 100 Prozent lädt, sollte dies möglich spät tun - also so nahe wie nur irgendmöglich zum Abfahrtszeitpunkt. Im Winter macht es Sinn, denn Akku dann zu laden, wenn man gerade etwas gefahren ist, dann ist der Akku leicht erwärmt, das ist positiv für das Laden.

    So es denn geht, auch nur wenn wirklich nötig Schnellladesäulen nutzen (auf großer Fahrt und so logisch), ansonsten eher mit AC laden. Auch das bekommt dem Akku besser.

    Aber das sind eh Hinweise, die die meisten, die sich für ein E-Auto interessieren, schon wissen. Wollte halt noch meinen Senf dazu beitragen.

  • Rein BEV kann ich erst mit Eintreffen des Avengers mitreden, bisher war es bei mir nur der Wechsel auf einen Plug-In-Hybriden. Letzteren fahre ich aber so gut wie es geht rein elektrisch. Ich liebe es einfach. Schön leise, extra schick schnell, aber auch sparsam und ich hänge ihn einfach jeden Mo, Mi und Fr im Geschäft an die 230V Steckdose. Passt prima und ich freue mich schon sehr auf den Avenger. Den kann ich dann nach dem Kauf einer mobilen Wallbox auch an die Starkstromsteckdose in der Firma packen.


    (Jemand nen Tipp für eine gute/günstige 11kw Starkstrom mobilen Wallbox?)


    - Ich kann dir nur sagen, dass es am Ende sehr stark auf dich ankommt. Wenn du sparsam fährst, kommst du mit einer Ladung weiter. Also eher 110 auf der Autobahn und sonst halt auch nicht so das Pedal durchdrücken, aber du kannst es auch anders haben und den Elektroabzug genießen. Das geht dann eben auf die Reichweite.

    - Ladekarte besorgen (ich nutze die vom ADAC/ENBW) und hab mir noch die EweGO geholt. Damit sollte das laden unterwegs geregelt sein. Da ich das fast ausschließlich im Urlaub benötige, reichen mir diese Karten ohne Grundgebühr. Wenn du öfters an öffentlichen Wallboxen laden möchtest, solltest du dich einlesen, denn es gibt viele andere Anbieter von Ladekarten (oft auch mit Grundgebühr) dafür sind diese dann günstiger auf die Kilowattstunde.

    - Aufladen möglichst nur bis 80 % - das soll den Akku schonen (Halbwissen, habe ich auch nur gelesen - bitte gern jemand bestätigen oder dementieren)

    - D/B aktivieren (Rekuperation) sofern du nicht nur geradeaus auf der Autobahn fährst, dann kommst mit einem Ladevorgang weiter

    - Im Winter, wenn das Auto an der Wallbox/Steckdose hängt gern mal über die App schon terminiert vorheizen (das konnte mein Benz jedenfalls, hoffe der Avenger auch) - dann geht das aufheizen nachher nicht von deiner Akkukapazität weg und du musst nicht das Eis weg kratzen :)

    - ...


    Da gibt es sicher noch sooo viel mehr. Aber das kommt alles mit der Zeit (oder den folgenden Beiträgen hier in dem Thread)

  • - Aufladen möglichst nur bis 80 % - das soll den Akku schonen (Halbwissen, habe ich auch nur gelesen - bitte gern jemand bestätigen oder dementieren)

    Da gibt es inzwischen doch recht faktenreiche Aussagen. Zitat aus AutoBild:


    "Das ist speziell beim Kauf von gebrauchten Elektroautos zu bedenken: Je älter, desto weniger Kapazität hat auch der Akku – selbst wenn das Auto nie unterwegs war! Interessant ist dabei, dass der Akku schneller altert, je voller er im ruhenden Zustand ist. In einer Studie der RWTH Aachen hatte ein voll geladener Akku nach zwei Jahren bereits 15 Prozent seines Speichervermögens eingebüßt. Ein nur zu 20 Prozent geladener Akku verlor in derselben Zeit so gut wie keine Kapazität."


    Bestätigt wird in diesem Bericht so ziemlich alles, was ich vorab genannt habe - auch das mit dem Schnelladen und dem 100Prozent-Lade vor langer Fahrt.

  • Das mit dem auf max. 80% Laden und max auf 20% runterfahren sind natürlich ehrenwerte Ziele, dann aber verbleiben nur 60% "Nutzkapazität", was angesichts der Akkugröße nicht gerade kompfortabel ist, weil man ständig mit Nachladen beschäftigt ist. Mir ist auch schon mehrmals passiert, dass meine EnBW-Ladeapp nicht erkannt wurde oder dass Ladesäulen defekt waren. Nicht gerade ein gutes Gefühl. Generell nervt das Bezahlsystem mit den vielen Apps und Karten. Man muss immer damit rechnen, dass das Laden nicht funktioniert, was ganz schön in Bedrängnis bringen kann. Immerhin: Für alle ab dem 1.7.23 neu errichteten Ladesäulen ist ec-Karten-Akzeptanz pfichtig. Das beruhigt. Leider aber gilt das nicht für bereits errichtete Ladesäulen.

  • Chrysli

    Da gebe ich Dir im Prinzip recht. Aber nur im Prinzip! Denn wer mit dem Avenger eher nur im Kurzstreckenverkehr unterwegs ist und sagen wir mal 40 km am Tag fährt, der muss selbst bei 20/80 in etwa (bei ca. 16 kWh Verbrauch) nur einmal die Woche laden. Ein Plus-/Minus-Wert natürlich, je nach Strecke und Fahrverhalten. Klar, dass derjenige, der weitere Strecken (täglich) zurücklegt, mehr auftankt. Es kommt halt auf das Nutzerverhalten an.

    Mit Ladekarten hatte ich übrigens noch nie ein Problem, von ENBW nehme ich auch lieber die Karte als die App, bevor ich da mit dem Telefon rumfummle habe ich die Karte schon hingehalten.

    Aber schön wäre natürlich, wie Du schreibst, wenn man mit EC- oder Kreditkarte überall zahlen könnte.

  • Als ich vor ~ 2,5 Jahren vom Benziner zum Elektro umgestiegen bin, hatte ich noch den Gedanken, dass ich den Wagen einmal in der Woche auf der Arbeit volllade und meine Frau dann eine Woche mit ~200 km Reichweite auskommt. Dieser Gedanke kommt aber vom Verbrenner, bei dem man einmal tankt, wenn es günstig ist und dann den Tank leer fährt.


    Mit dem Umstieg auf den Mii Electric hat sich das dann ganz anders ergeben.

    Wir laden immer dann, wenn wir irgendwo hin fahren. Zum Beispiel am Einkaufszentrum, in der Stadt oder in der Nähe vom Restaurant, in dem wir essen gehen.

    Dies liegt auch daran, dass wir bei unserem örtlichen Stromanbieter einen Autostromvertrag haben, bei dem wir eine Flatrate bei innogy bzw. EnBW und deren Roamingpartnern haben und daher fast ausschließlich an öffentlichen Ladesäulen laden.


    Die Nachbarn mit E-Autos und PV Anlage ticken da natürlich etwas anders, die rennen alle raus, wenn die Sonne scheint und der Speicher im Keller voll ist, um dann den Überschuss ins Auto du laden.


    Man sollte hier aber immer etwas vorplanen. Wenn ich eine längere Strecke vor habe, dann wird auch mal bewusst auf 100% geladen, um möglichst viel Reichweite für die erste Strecken zu haben, wenn man bei einem Mii Electric überhaupt von Reichweite sprechen kann.


    Ich empfehle jedem Neueinsteiger seinen eigenen Weg zu finden, je nachdem welche Möglichkeiten zum Laden vorhanden sind und welche Strecken zurückgelegt werden müssen.

    Jeep Avenger 1st EDITION, Granite Grey

    Bestellt am 12.12.2022, geliefert am 10. August 2023

  • Also ich bin ja ca. 1 Jahr sehr intensiv einen Skoda Enyaq gefahren.


    Auch ich hatte dabei schon mit der einen oder anderen Ladesäule Probleme, aber ich habe dann eigentlich immer etwas in der Nähe gefunden was ging. Die Reichweitenangst lässt dann auch mit der Erfahrung schnell nach. Ich empfehle da eher nach der angezeigten Restreichweite zu fahren, statt nach dem Ladestand. So ab 40 km sollte man sich Gedanken machen und dann je nach dem wo man ist, so bei 30 km laden. Wenn man also in 10 km eine Ladesäule auf der Strecke hat, dann hält man dort. Zur Not fährt man noch 10 km weiter. Die 20 km Restreichweite reichen dann in der Regel um eine "Notladesäule" zu finden wenn die nicht geht.

    Immer ein bisschen auf das Höhenprofil achten. Das wird in der Reichweitenanzeige nicht mitgeplant. Also nicht mit 10 km Restreichweite den steilen Berg hoch. Wenn es dann wieder bergab geht, gewinnt man einige km wieder dazu, aber auf halben Weg liegenbleiben ist auch nicht toll. Man kriegt aber auch da schnell ein Gefühl für.


    Grundsätzlich ist der Süd-Westen Deutschlands gut mit Ladesäulen bestückt. In den Ostländern sollte man je weiter man nach Norden kommt vorausplanen. Wird da aber auch schon besser. Da aktuell viel neu gebaut wird ist nicht jede Ladesäule an der Autobahn auch schon ausgeschildert. Bei Bedarf einfach mal raus fahren und schauen. In der Regel sind die Ladesäulen auf Rastplätzen nach dem Restaurant zu finden. Die nicht ausgeschilderten haben dann auch den Vorteil in der Regel frei zu sein. In Nordrhein-Westfalen findet man an der Autobahn gefühlt eher eine Ladesäule als ein WC.


    Zum Schluss habe ich auf meinen üblichen Strecken überhaupt nicht mehr geplant, sondern geladen wenn die Blase oder der Magen gedrückt hat. Passte immer ganz gut.


    EnbW Säulen sind eigentlich sehr zuverlässig (Alpitronic) - eON hat im Enyaq-Forum eher den Beinahmen E-Off ... die wollen aber jetzt auch auf Alpitronic umstellen. Viele Säulen haben Probleme mit dem Display gehabt, besonders im Sommer. Meist konnte man aber trotzdem mit Karte oder App laden. Wenn man nicht immer um jeden Cent feilschen will, reichen auch 2 Karten. Je nachdem bei welchem Energieversorger man seinen Haushaltsstrom hat, sollte man dort zuerst schauen.


    AC-Laden mit Kreditkarte kann man oft übrigens auch recht günstig bei Aldi. Und Lidl ist oft eine gute Möglichkeit.

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    VIN Abfrage

  • Das mit dem auf max. 80% Laden und max auf 20% runterfahren sind natürlich ehrenwerte Ziele, dann aber verbleiben nur 60% "Nutzkapazität", was angesichts der Akkugröße nicht gerade kompfortabel ist, weil man ständig mit Nachladen beschäftigt ist. Mir ist auch schon mehrmals passiert, dass meine EnBW-Ladeapp nicht erkannt wurde oder dass Ladesäulen defekt waren. Nicht gerade ein gutes Gefühl. Generell nervt das Bezahlsystem mit den vielen Apps und Karten. Man muss immer damit rechnen, dass das Laden nicht funktioniert, was ganz schön in Bedrängnis bringen kann. Immerhin: Für alle ab dem 1.7.23 neu errichteten Ladesäulen ist ec-Karten-Akzeptanz pfichtig. Das beruhigt. Leider aber gilt das nicht für bereits errichtete Ladesäulen.

    Das mit den EC-Karten Terminals ist schon eine feine Sache, aber auch nur wenn sie funktionieren. Hatte in letzter Zeit schon mehrere Terminals (vorwiegend an Aldi Ladesäulen) die leider nicht funktioniert haben. Generell ist aber zu sagen das dass laden mit einer Lade-Karte meistens besser funktioniert als mit irgendeiner App. Mir ist es schön öfter passiert das ich kein Netz hatte und somit auch die Ladesäule nicht per App freischalten konnte.

    First Edition Sun-Yellow mit schwarzem Dach :)


    Bestellt Ende November 2022

    Ausgeliefert 11.08.2023

  • Heute erneut an einer CCS Schnelladeastation 150KW an der BAB gewesen. Der Akkustand betrug bei Beginn Ladevorgang 40%. Die Ladegeschwinigkeit betrug bis Ladestand 70% (habe dann abgebrochen) ziemlich konstant 50KW. Die Autos neben wir luden selbst bei Füllstand >90% noch mit >80KW. Wie kann das sein, dass mein Avenger so langsam lädt?